SPD fordert zügige Auswertung des Tests zum neuen Anflugverfahren
Eine zügige Auswertung der Testergebnisse des Anflugverfahrens „Segmented Approach“ am Frankfurter Flughafen fordert die SPD Hanau. Das Verfahren würde zu einer deutlichen Minderung des Fluglärms in Hanau führen und damit die Lebensbedingungen in der Stadt verbessern, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der SPD.
Bei dem alternativen Anflugverfahren, das aufgrund des aktuell geringen Flugaufkommens jetzt auch tagsüber getestet werden kann, würde ein ganzer Teil der Flugzeuge an Hanau und Offenbach vorbei über weniger dicht besiedeltes Gebiet geführt werden. „Jede Maßnahme, die den Fluglärm in Hanau reduziert, kann man nur begrüßen“, meint dazu SPD-Fraktionsvorsitzender Maximilian Bieri. Bei Vollbetrieb leide bekanntlich ganz Hanau darunter, dass die meisten Flugzeuge gebündelt über dem Stadtgebiet anfliegen. Die Brüder-Grimm-Stadt trage damit in der Region besonders stark an den Belastungen des Flugverkehrs.
Das Anflugverfahren „Segmented Approach“ sein ein erprobtes System, dass sich bereits in den verkehrsschwachen Stunden bewährt habe, ergänzt SPD-Spitzenkandidatin Beate Funck. Dass die Flugsicherung jetzt das Verfahren im Tagesbetrieb testen wolle, sei absolut zu begrüßen, so Funck. Nun gelte es aber, die Ergebnisse nach Abschluss des Tests zügig auszuwerten und alles zu versuchen, das System auch tagsüber in die Praxis umzusetzen.
Unabhängig davon gelte es aber auch, die anderen Maßnahmen zur Lärmminderung konsequent umzusetzen. Das reiche von leiseren Flugzeugen über Schallschutz an Gebäuden bis zur Förderung alternativer Verkehrsmittel etwa im Kurzstreckenbereich. Insofern sei zum Beispiel die Anbindung des Hauptbahnhofes Hanau an das Fernverkehrsnetz dringend verbesserungswürdig, meinen Funck und Bieri.
Dass der Frankfurter Flughafen der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Region sei und ein unverzichtbarer Jobmotor, stehe außer Frage, so die SPD. Das gelte insbesondere auch für Hanau. Viele Bürgerinnen und Bürger der Region würden am Flughafen arbeiten, viele Betriebe seien auf die Nähe zum Flughafen angewiesen oder würden sich deswegen in und um Hanau ansiedeln. Gerade jetzt könne man wegen der Corona-Beschränkungen erkennen, welche schwere Auswirkungen eine negative Entwicklung am Airport habe, so Bieri. Dies sei der Bevölkerung, die in der großen Mehrheit zum Flughafen stehe, sehr wohl bewusst.
Deshalb nehme Hanau im Zusammenhang mit dem Flugverkehr auch Belastungen in Kauf, die aber möglichst geringgehalten und vor allem gerecht verteilt werden müssten. Natürlich würde der Anflug in anderen Zonen zu mehr Belastungen führen, aber generell handele es sich hier um viel weniger dicht besiedelte Gebiete. Letztlich müssten die Lasten solidarisch getragen werden, so Funck. Wenn das alternative Anflugverfahren zu weniger Lärm für viele führe, müsse dies auch umgesetzt werden, fordert die SPD abschließend.
Hanau, den 10.03.2021